Mittwoch, 18. April 2012

Münch TTS wird Münch TTE-2

Wer kennt noch den alten NSU Prinz TTS ?
Wer weiss noch, dass Friedel Münch "damals" den Automotor aus dem TTS in einen Motorradrahmen gesetzt hat ?
Wer kennt noch die auf diese Art entstandene Münch Mammut ?


Jetzt ist sie wieder da, aber jetzt heisst sie Münch TTE-2 und fährt elektrisch.
Auf den Motorradmessen zieht sie regelmässig junge wie alte Besucher in ihren Bann.

Zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen den folgenden Artikel:

"Sie sieht höllisch schnell aus: ein niedriger Lenker für eine aerodynamisch tiefe Sitzposition, ein spartanischer, extrem leichter Sitz und eine weiße Plastikverkleidung. Die Münch TTE-2 ist ein außergewöhnliches Rennmotorrad, findet sein Besitzer, der Rennfahrer Matthias Himmelmann aus Kassel – und das zu Recht. Das Motorrad hat statt Benzin Strom im Tank und ist mit 240 Kilometern pro Stunde das schnellste Fortbewegungsmittel seiner Art. Die elektrischen PS nutzt Himmelmann immer wieder aus, wenn er Motorradrennen in Spanien, Schweden oder Frankreich fährt. Oft ist er dabei der Schnellste.


Das mehr als 500.000 Euro teure Motorrad ist aber nur die Spitze einer Entwicklung, die längst nicht mehr nur Technikfreaks begeistert: Hersteller wie Zero Motorcycles, Brammo und BRD aus den USA, die Hongkonger Vectrix, die spanische Volta Motorbikes und demnächst Traditionsmarken wie KTM aus Österreich, BMW und Honda beweisen: Die neuen Elektromotorräder sind – im Gegensatz zu E-Autos – bereits alltagstauglich. Statt auf vier Rädern beginnt die strombetriebene Massenmotorisierung zuerst auf zwei Rädern.

Sie fahren mit einer Batteriefüllung bis zu 180 Kilometer weit, sind dank besserer Elektronik sparsamer und schon ab 7.000 Euro zu haben. Zwar bedingt die Akku-Technik auch bei den E-Rädern einen Aufpreis von bis zu 100 Prozent gegenüber vergleichbaren Verbrennungsmaschinen. Doch verglichen mit den 35.000 Euro, die Stromautos wie der Kleinwagen Mitsubishi i-MiEV kosten, sitzen Zweirad-Fans bei E-Bikes zu deutlich massentauglicheren Konditionen auf.

Glänzende Zukunft

Eine glänzende Zukunft prophezeit daher das US-Marktforschungsunternehmen Pike Research den Elektrozweirädern: „Zwar sind die meisten noch in der ersten oder zweiten Generation“, sagt Analyst Dave Hurst. Trotzdem rechnet Pike Research bis 2017 weltweit mit insgesamt rund 138 Millionen verkauften Elektromotorrädern und Batteriemofas.

Getrieben wird der Boom von asiatischen Kunden: 2011 verkauften die Hersteller weltweit 17 Millionen E-Motorräder und -Roller – 16,7 Millionen davon in Staaten wie China, Singapur und Indonesien. Zu den Marktführern zählen Analysten chinesische Unternehmen wie Jiangsu Xinri, aber auch die US-Hersteller Brammo und vor allem Zero Motorcycles.

Elektroroller: 100 Kilometer für 1 Euro

Das alte Mofa kehrt zurück: Berufspendler und trendbewusste Großstadtbewohner satteln um auf strombetriebene Zweiräder.
Elektroroller: 100 Kilometer für 1 Euro

Die strombetriebenen Zweiräder sind dabei viel mehr als Spielerei. Die Megastädte der Erde drohen in den Abgasschwaden von Autos und Zweirädern zu ersticken. Immer mehr von ihnen – vor allem in Asien – begrenzen daher die Zufahrt in die Innenstadt für Verbrennungsmotoren. So zum Beispiel Hongkong. Die Sieben-Millionen-Einwohner-Stadt rüstet ihre Polizei gerade mit 200 Elektrobikes der Marke Brammo Enertia Plus aus, die mehr als 100 Kilometer pro Stunde schnell sind.

Der Einwand, dass der Dreck bei Elektromotorrädern statt aus dem Auspuff aus dem Kraftwerk kommt, gilt nur eingeschränkt. Während Verbrennungsmotoren nur ein Drittel der Energie in Vortrieb umsetzen und der Rest als Wärme verpufft, nutzen selbst Ölkraftwerke die Energie doppelt so effizient aus. Und wer seine Maschine mit Wind- oder Solarstrom antreibt, bewegt ein wirklich grünes Vehikel."

Quelle: WIWO

Die Zahlen aus diesem Artikel belegen, daß die asiatischen Hersteller die europäischen Hersteller auch in diesem Bereich längst abgehängt haben. Nicht nur in der Entwicklung sondern auch bei den Absatzzahlen.

Es ist daher äusserst fraglich, ob Hersteller wie BMW aus Deutschland oder auch Piaggio aus Italien in diesen Märkten überhaupt noch eine Chance haben.

Die Anbieter aus Fernost dominieren längst die Märkte, europäische Hersteller werden es sich zukünftig wohl kaum noch leisten können, lediglich aus Prestigegründen unter Inkaufnahme hoher finanzieller Verluste in diesem Bereich als Wettbewerber aufzutreten.

Da stellt sich nur noch die Frage: Wann kommt die erste mit deutschem Know How in China gefertigte "chinesische" BMW auf den deutschen Markt ?

Reinhard Göddemeyer




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